Demokratie braucht Religion
Am Montag, dem 3. Juni 2024, war Nathanael Liminski (CDU), Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien in NRW zu Gast in Neuss. Er folgt der Einladung von Pfarrer Andreas Süß und kam um 18 Uhr in das Kardinal-Frings-Haus (Münsterplatz, 41460 Neuss). Dort fand ein Austausch über das Thema „Demokratie braucht Religion" unter anderem mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Marienberg statt.
Süß dazu: „Die Polarisierung in der Gesellschaft nimmt zu. Der Austausch von Meinungen wird immer schwieriger. Dabei kann das Evangelium der Bergpredigt Jesu, die Sorge um die Hungrigen, Nackten, Einsamen, Fremden, Kranken, Gefangenen und Sterbenden und die christliche Annahme, dass jeder von Gott geschaffen ist, ein Schlüssel sein für ein friedliches Miteinander im 21. Jahrhundert sein.“
aus der NGZ 05.06.2024:
Nathanael Liminski griff in seinem Impulsreferat für ihn wichtige Synapsen von Demokratie und Religion auf: Es gelte, den demokratischen Prozess und Politik generell als riesige Chance zur Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens zu begreifen und nicht als „notwendiges Übel“. Mithilfe der christlichen Botschaft müsse man hier „mitten ins Leben hineingehen“ und die entstehenden und notwendigen Konflikte aushalten. Christen seien von ihrem Gottes- und Menschenbild geprägt und sollten immer versuchen, Kompromisse zu erreichen: Das sei mehr wert als die reine Lehre, die nichts verändere. „Kompromisse sind die hohe Kunst der Demokratie“, meinte Liminski, der als Polit-Profi seinen Vortrag frei hielt.
Er werde gerne als „wandelnde Konsensmaschine“ bezeichnet, da er es oft schaffe, etwas Neues zu entwickeln, das eben nur durch Kompromisse entstünde. Religion darf dem Minister zufolge im politischen Leben niemals fanatisch werden, der Mensch hat die Freiheit, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Die christliche Botschaft gilt vor allem für diese Welt und nicht für die jenseitige: Die Aufgabe von Christen auch in der Politik bleibe es, die Welt menschlicher zu gestalten, betonte er.
Zitat Ende
Olaf Gruschka