Demokratiebildung

Das Gymnasium Marienberg treibt die Demokratieerziehung seiner Schülerinnen voran. Am 18. März führte der Schauspieler Andreas Breiing dort das Dokumentarstück „Hitlers Tischgespräche“ auf. Das Publikum begegnete einem ruhigen NS-Führer, der heimliche Monologe über Alltagsthemen wie Ernährung und Kunst vorführt. Die Aufführung fand im Rahmen des Projekts „Demokratie stärken“ des Erzbistums Köln auf Einladung der Fachkonferenz Geschichte zusammen mit dem Förderverein des Gymnasiums Marienberg statt.
Schulleiter Norbert Keßler sagte dazu: „Wir stellen eine Radikalisierung der politischen Landschaft fest. Diese hat sich durch jüngste Wahlergebnisse nochmals verschärft. Das können wir nicht ignorieren.“ Gerade die Anziehungskraft rechtsextremer Ideologie müsse den Schülerinnen verdeutlicht werden. „Dieses Theaterstück dient der vertieften Auseinandersetzung mit extremer Ideologie. Auch wenn die Rechtsextremen bei der Juniorwahl an unserer Schule zuletzt erfreulich gering abschnitten: Wir sehen uns in der Verantwortung, die Erziehung zu mündigen Demokratinnen weiter zu fördern“, so Keßler.
Das Stück hinterließ bei den Schülerinnen einen bleibenden Eindruck. „Es war beeindruckend, wie Hitlers Originalzitate im Theaterstück verwendet worden sind. Hitler nahm sich selbst ja offenbar als Menschenfreund wahr. Das hat meinen Blickwinkel schon erweitert“, so Fabienne Horn. Ihre Mitschülerin Henrike Fuhs ergänzte: „Für uns war das eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht. So wurde Hitler als Person greifbarer, was seine Taten umso erschreckender wirken lässt.“
Christopher Kohl
