Einblick in Journalismus und Frauengeschichte: Unser Treffen mit Hanni Hüsch


Kürzlich hatten wir, der Zusatzkurs Geschichte bei Herrn Vliegen, die außergewöhnliche Gelegenheit, Hanni Hüsch zu treffen, eine beeindruckende Journalistin mit einer reichen und vielfältigen Karriere, aber auch eine sog. “Ehemalige” vom Marienberg. Dieses Treffen war nicht nur informativ, sondern auch zutiefst inspirierend und gab uns wertvolle Einblicke in verschiedene Aspekte des Journalismus, der Frauengeschichte und der globalen Perspektiven.
- Schule und Bildung im Wandel der Zeit
Zu Beginn fragten wir Frau Hüsch nach ihren Erfahrungen in der Schulzeit im Vergleich zu unserer heutigen. Sie erzählte uns, dass ihre Schulatmosphäre ganz anders gewesen sei. Es gab wenig Raum für eigene Meinungen, und der Fokus lag stark auf dem, was Lehrer sagten. Die Entwicklung der eigenen Meinung wurde kaum gefördert. Die Ordensschwestern, die sie unterrichteten, prägten ihre Schulzeit stark. Es herrschte eine andere Atmosphäre, und es wurden Fächer unterrichtet, die stark auf traditionelle Rollenbilder ausgerichtet waren, wie Nähen und Stricken, was für ihren späteren Berufsweg irrelevant war. - Die Rolle der Frau im Journalismus
Interessant war auch ihre Bemerkung, dass ihr damaliger beruflicher Weg heute so nicht mehr möglich wäre und eine spezifischere Ausbildung erforderlich wäre. Frau Hüsch ermutigte uns ausdrücklich, den Journalismus als Beruf in Betracht zu ziehen, betonte aber auch die Herausforderungen. Frauen müssten sich oft mehr beweisen als Männer und würden mit Vorurteilen konfrontiert. Sie erklärte jedoch, dass diese Vorurteile abnehmen würden, sobald man sich etabliert hat und Verantwortung übernimmt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei in ihrer Zeit sehr schwierig gewesen, doch sie habe sich dafür eingesetzt, dass mehr Frauen mit Familien ins Ausland gehen könnten. Sie betonte, dass sich die Situation deutlich verbessert habe. - Erfahrungen in Burundi und London
Frau Hüschs Auslandsaufenthalt nach der Schulzeit in Burundi war sehr prägend. Sie sprach über die Gemeinschaft dort, in der geteilt wurde, was man hatte, und über die Not der Menschen. Sie sah die Folgen des Lebens in einem Entwicklungsland, von hungernden Kindern und kranken Menschen. In London sammelte sie Erfahrungen als Journalistin und beobachtete Unterschiede in der Politik und der Rolle der sozialen Medien im Vergleich zu Deutschland. Sie erzählte, dass in England soziale Medien schon länger eine große Rolle in der Politik spielen. Einblicke in die journalistische Arbeit während des Brexits sowie nette Anekdoten aus dem Alltag in Westminster rundeten das Bild ab. - Washington und das politische Engagement
Wir sprachen auch über ihre Erfahrungen in Washington und den Einfluss der First Ladies. Frau Hüsch erzählte, dass Michelle Obama einen großen Einfluss auf die Politik gehabt habe, während Melania Trump eher zurückhaltend gewesen sei. Weiterhin gewährte sie uns kurze Blicke hinter die Kulissen der Pressearbeit im Weißen Haus. Frau Hüsch betonte, wie wichtig es sei, sich politisch zu engagieren und für Demokratie und Frauenrechte zu kämpfen. Diese Rechte dürften nicht als selbstverständlich angesehen werden. Sie ermutigte uns, uns in jedem Bereich durchzusetzen und uns nicht von Herausforderungen einschüchtern zu lassen. - Abschließende Gedanken und Ermutigung
Frau Hüsch erzählte auch von persönlichen Erfahrungen mit Diskriminierung und wie sie damit umgegangen ist. Sie ermutigte uns, für Emanzipation zu kämpfen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Sie sei ein motivierendes Beispiel dafür, dass man sich als Frau in einem männerdominierten Berufsfeld durchsetzen kann. Besonders positiv fiel uns auf, dass sie sich wirklich für uns und unsere Erfahrungen interessierte und einen echten Austausch suchte. Sie betonte die Bedeutung des Wahrheitsjournalismus und ermutigte uns, uns umfassend zu informieren und uns eine eigene Meinung zu bilden.
Fazit: Das Treffen mit Hanni Hüsch war eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Sie ist ein inspirierendes Vorbild und hat uns gezeigt, dass man als Frau viel erreichen kann, wenn man dafür kämpft. Wir sind sehr dankbar für diese Begegnung und die wertvollen Einblicke, die sie uns gegeben hat.
ZK GE Q2 im März 2025
