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Exkursion in die missio- und Sternsingerzentralen in Aachen

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Datum:
19. Jan. 2025
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Die Schülerinnen des Q2-Religionskurses von Frau Rieks erfuhren, dass eine Exkursion nach Aachen den Horizont erweitern kann. Sie hatten am Nikolausmarkt des Gymnasiums Marienberg kleine Krippen, die aus unterschiedlichen Ländern der Erde stammen, für den Missio Weltladen am Aachener Dom verkauft. Als Dank für ihr Engagement lud Herr Bürgerhausen, der Leiter des Weltladens, die Schülerinnen zu einem Besuch nach Aachen ein.

Gemäß dem Motto „glauben. leben. geben“ fördert das Päpstliche Hilfswerk missio Ausbildungs-, Pastoral-, Unterhaltsprojekte, leistet Akuthilfe und unterstützt die kirchliche Arbeit in Afrika, Asien und Ozeanien. Dazu ist das Hilfswerk mit 120 weiteren vernetzt. Im Oktober, dem „Monat der Weltmission“, werden in den Gemeinden Deutschlands Spenden gesammelt. Gemeinsam mit seinen Partnern berät, entwickelt und evaluiert die missio-Auslandsabteilung diese Projekte. Daneben informiert die Bildungsarbeit von Missio in Deutschland über Themen wie Menschenrechte, Religionsfreiheit, Friedensarbeit, interreligiöser Dialog und über die Spiritualität der Weltkirche.

Nach der Begrüßung durch die Bildungsreferentin Hanna Vandenberg lernten die Schülerinnen die missio-Aktion Schutzengel kennen. Der Schutzengel-Aktion geht es um „Eine Welt. Keine Sklaverei“. Zur modernen Sklaverei zählen zum Beispiel der Einsatz von Kindern bei der Kakaoernte oder die Ausbeutung unterbezahlter Arbeitskräfte auf Kreuzfahrtschiffen. missio sammelt auch Handys, die nicht mehr genutzt werden, um diese möglichst wiederzuverwenden oder zu recyceln. Damit wird ein Zeichen gegen die moderne Sklaverei beim Abbau von Rohstoffen gesetzt. Die Aktion protestiert ebenfalls gegen Verschrottung elektronischer Geräte aus dem Westen auf illegalen Deponien in Afrika.

Schließlich betrachteten die Schülerinnen die missio-Hauskrippe aus poliertem Ebenholz, die aus Afrika stammt. Sie wurde in der Tradition der Makonde geschnitzt, die in Tansania leben, herausragende Kunsthandwerker sind und sich für Selbstbestimmung und den Erhalt der eigenen Kultur einsetzen.

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Danach besuchten die Schülerinnen das Kindermissionswerk. Die Aktion Dreikönigssingen ist seine bekannteste Aktion. Die beim Sternsingen und anderen Aktionen eingeworbenen Spenden fließen in Hilfsprojekte: Alle Kinder sollen Zugang zu Nahrung, Bildung, medizinischer und psychologischer Versorgung, Wasser und einer sicheren Unterkunft haben. Durch seine Bildungsarbeit bringt das Kindermissionswerk Menschen in Deutschland die Lebenswirklichkeit von Kindern aus den Projektländern näher.

In der Sternsinger-Zentrale zeigte Inlandsreferent Stefan Rueben den Schülerinnen die aufklappbare „Retablo“-Krippe, eigentlich ein Trag-Altar. Die aus einer Masse aus Gips, Reis- und Kartoffelmehl hergestellten, filigranen und buntbemalten Figuren des perua­nischen Künstlers Maximiano Ochante Lozano drängen sich in landestypischer Kleidung um das Jesuskind. Die Heilige Familie und die Drei Könige sind in traditio­neller Gewandung gezeigt, wie wir sie etwa auch aus europäischen Werken kennen. Der Unterschied zwischen afrikanischen und lateinamerikanischen Krippen beeindruckte die Schülerinnen sehr.

Vor dem missio-Laden „Weltweit am Dom“, aus dem die Krippen stammen, die der Kurs beim Nikolausmarkt verkauft hat, erklärte Herr Bürgerhausen den Schülerinnen die Prinzipien des „fairen Handels“. Die Produzentinnen und Produzenten erhalten nicht nur einen fairen Lohn, sondern sie lernen auch, wie sie ihre Produkte besser vermarkten und selbständiger werden können. Zu den Auswirkungen des fairen Handels gehören weiterhin eine verbesserte Gesundheit und ein häufigerer Schulbesuch. Indem man fair gehandelte Produkte kauft, kann man einen Beitrag zur weltweiten Entwicklung leisten. Faire Schokolade gibt es seit Jahren in fast jedem Supermarkt (und schmeckte in der nächsten Relistunde!).

Abschließend erhielten die Schülerinnen eine Führung durch den Aachener Dom. Herr Kuhn, ein Historiker und Archäologe, der im Dom an Ausgrabungen beteiligt war, erklärte den Schülerinnen die Baugeschichte und die Bedeutung des Oktogons mit seinen Umgangs-Kapellen sowie der Chorhalle und des Throns in der 1. Etage. Die Schülerinnen lernten dabei die reichste Aachener Frau kennen, nämlich die Marienstatue. Der Aachener Dom ist Maria, der Mutter Jesu geweiht. Um eine Bitte zu unterstreichen oder aus Dankbarkeit für göttlichen Schutz spendeten im Lauf der Geschichte Menschen der Statue viele Gewänder und Schmuck. Daher wird die Statue mehrmals im Jahr neu bekleidet. Um die Kunstwerke mit mehr Zeit zu betrachten und sich von ihrer religiösen Bedeutung inspirieren zu lassen, lohnen sich weitere Besuche! Bei dieser Gelegenheit kann man dann bei Weltweit am Dom fair gehandelte Waren, nicht nur Krippen, einkaufen. Die Q2-Schülerinnen haben bei dieser Exkursion viel gelernt und freuen sich auf ihren nächsten Besuch!

Annette Rieks

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