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Fronleichnamsprozession - Die Schulgemeinde Marienberg versammelte hinter der Schulfahne

Fronleichnamsprozession der Neusser Innenstadtgemeinden
Fronleichnam24 Foto 1
Datum:
2. Juni 2024
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Bei gutem Wetter setzten die Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte nach einer Messe in der Kirche Heilige Dreikönige mit der großen Fronleichnamsprozession in der Innenstadt ein Zeichen. Fronleichnam ist mittelhochdeutsch und bedeutet „Leib des Herrn“. Die Botschaft von Oberpfarrer Andreas Süß: „Auch in schwerer Zeit von Polarisierung und Kriegen ist Jesus Christus mit uns auf dem Weg und will uns stärken, liebe- und friedvolle Beziehungen zu leben." 

„Jesus verwandelt uns, wenn wir ihn empfangen. Wir werden eins mit ihm und untereinander! Christusträger. Meine Geschwister können mir nicht gleichgültig bleiben. Gottes- und Nächstenliebe gehören zusammen. Wir bringen Jesus in der Monstranz nun in der Prozession zu den Menschen, die besonders Stärkung, Kraft und Liebe brauchen", sagte Oberpfarrer Süß. Die Kapelle aus jungen Erwachsenen der Gemeinden unter der Leitung von Alexander Wahlen spielte während des gesamten Prozessionsweges und auf dem Münsterplatz. 

Eine tiefere Gemeinschaft mit Gott und untereinander kann es nicht geben. Die Gemeinden der Innenstadt und Schulen, die sich hinter ihrer jeweiligen Schulfahne versammelten, bildeten sichtbar die eine Kirche, den einen Leib Christi. Dieses Bild von der Kirche als Leib war Paulus sehr lieb, denn er konnte in den Diskussionen seiner Zeit damit zwei Sachverhalte gleichermaßen ausdrücken: die Vielfalt der Gemeinde und ihrer Glieder und ihre gleichzeitige Einheit.

Einheit in Christus kann nie Gleichmacherei bedeuten, sondern Wertschätzung unterschiedlicher Wege und Traditionen, die Ausdruck der Vielfalt menschlichen Lebens und Glaubens sind. Vielfalt ist immer dann sinnvoll, wenn sie aus der Mitte des Glaubens kommt, wenn sie wirklich Ausdruck der Liebe zu Christus ist, und wenn sie zu einer stärkeren Liebe zu Christus hinführt.

In der Fronleichnamsprozession gingen die Gläubigen ihren Weg als die eine Kirche mit dem auferstandenen Herrn in ihrer Mitte. Die Schulgemeinschaft Marienberg war ein Teil dieser Prozession und gab ein Zeugnis dafür, dass auch sie als Schule den Weg mit Christus geht.

Für diesen Christus legten sie Zeugnis ab. Fronleichnam: die eine Kirche um den einen Altar, die eine Kirche mit Christus unterwegs, die eine Kirche, die ihn bezeugt. Die Schulgemeinde des Gymnasiums Marienbergs versammelte sich mit Vertreterinnen aus jeder Klasse, Lehrerkräften und Eltern hinter der Schul- und Prozessionsfahne, die im Auftrag der Elternpflegschaft in der Paramentenwerkstatt des Klosters Mariendonk am Niederrhein angefertigt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Hubert Spierling haben die Benediktinerinnen zunächst den Entwurf und dann auch die Ausarbeitung angefertigt. Über dem Schriftzug Schule Marienberg am unteren Rand der Vorderseite ist auf blauem Grund das Hauptmotiv der Fahne, die Marienberger Madonna zu sehen.

Der Schriftzug „ITER PARA TUTUM – den sicheren Weg bereite!“ steht auf der Rückseite der Schulfahne

Das Fronleichnamsfest am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest feiert die Eucharistie als Opfer, Kommunion (Opferspeise) und - wegen der Realpräsenz Christi im Tabernakel - als Gegenstand der Anbetung. Es ist ein Erinnerungsfest an die Einsetzung des Altarsakramentes, das eigentlich Gründonnerstag gefeiert werden müsste, aber der Passionswoche wegen als unangebracht empfunden wurde. Es wurde deshalb - in einer Zeit, als der Osterfestkreis mit Pfingsten 50 Tage nach Ostern schloss - an das Ende der österlichen Zeit gelegt.

Olaf Gruschka

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