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Girls' Day 2023 im Rechenzentrum der Finanzverwaltung NRW

Girlsday_Gruppenfoto
Datum:
1. Mai 2023

Ich habe am Girls‘ Day im Rechenzentrum der Finanzverwaltung des Landes NRW - kurz RZF - teilgenommen. Ich wusste, dass es dort um IT geht, aber eine konkrete Vorstellung von dem, was mich erwarten würde, hatte ich nicht.

Zu Beginn mussten wir unsere Ausweise vorzeigen und bekamen einen speziellen Besucherausweis. Wir wurden von zwei sehr netten Scouts abgeholt, die mit uns in unseren Gruppenraum gegangen sind und uns den ganzen Tag über begleitet haben. In einer Präsentation wurden uns dann die Aufgaben des RZF erklärt. Dort werden alle Steuerbescheide für ganz NRW gedruckt und das RZF versorgt alle 30.000 Arbeitsplätze in den Finanzämtern mit Hardware und Software. Die interessanteste Aufgabe ist aber die Digitalisierung, denn gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern programmieren die Mitarbeitenden des RZF das digitale Finanzamt Deutschlands.

Nach der Theorie kam dann die Praxis. Wir durften uns die Anlage ansehen, in der die Steuerbescheide gedruckt werden. Gedruckt wird auf riesige Papierbahnen, die dann von der Maschine automatisch auf DinA4-Größe geschnitten werden. Die Tinte, mit der gedruckt wird, ist übrigens Lebensmittelfarbe, das heißt, man könnte seine Steuerbescheide sogar theoretisch essen. Die geschnittenen Seiten werden dann von einer Maschine in Umschläge gepackt. Durch QR-Codes auf jedem Blatt wird sichergestellt, dass tatsächlich alle Blätter, die zu dem Bescheid gehören, in den richtigen Umschlag kommen. Die Maschine prüft dann noch, ob die Umschläge auch richtig verschlossen sind, denn Steuerbescheide sind geheim. Zum Schluss landen die Umschläge vorsortiert in Kisten der Deutschen Post, die sie dann abholen kommt und zustellt. Die Anlage war wirklich beeindruckend, auch wenn es ziemlich laut war.

Als Nächstes haben wir das hauseigene Museum besucht. Hier konnten wir sehen, wie stark sich die Technik in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat. Auf den riesigen Rechnern von damals könnte man heute nicht ein einziges Bild speichern. Interessant zu sehen war, dass die Technik zwar immer kleiner wird und immer weniger Personal für die Bedienung benötigt wird, dafür die Menschen vor den Rechnern aber immer mehr Wissen benötigen.

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit wurden wir mit Snacks im Gruppenraum versorgt, bevor wir zur nächsten Station aufgebrochen sind: der Programmierung einer Webseite. In einem Schulungsraum durfte jede von uns einen eigenen PC  bedienen. Drei nette RZF‘ler haben uns die Grundlagen zum Thema Webseitenprogrammierung erklärt und dann durften wir selber Code eingeben und sehen, wie unsere Webseite Zeile für Zeile wuchs.

Nach der Mittagspause haben wir dann 4 RZF‘ler besucht, die gerade ihr duales Studium Verwaltungsinformatik beim RZF absolvieren. Sie haben uns viel zu ihrem Studium erzählt. Wir konnten einen Blick in die Modulpläne mit den Fächern der ersten beiden Semester werfen und aus erster Hand erfahren, wie für sie ihr Start an der Uni war. Die Ausbildungsleiterin hat uns dann noch Informationen zur Ausbildung im RZF gegeben, denn man kann dort auch die Ausbildung zur Fachinformatikerin Systemintegration oder Anwendungsentwicklung absolvieren und sich entweder um Hardware und Netzwerk kümmern oder Software programmieren.

Besonders gut gefallen hat mir dann ein Vortrag zu Vorstellungsgesprächen. Ein sehr netter und lustiger Mitarbeiter, der die Vorstellungsgespräche im RZF führt, hat uns viele hilfreiche Tipps für solche Gespräche gegeben. Er hat uns Informationen zur optimalen Vorbereitung gegeben und wir haben die wichtigsten Fragen, die in Vorstellungsgesprächen gestellt werden, besprochen und erfahren, welche Antworten man lieber nicht geben sollte. Gut fand ich, dass er uns erklärt hat, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man nervös ist und auch ruhig mal einen Fehler machen darf. Das haben uns dann auch die Studenten bestätigt, die trotz nicht ganz perfekter Antworten eingestellt wurden.

Zum Abschluss durften wir wieder praktisch am Computer arbeiten. Nach einem lustigen ITQuiz haben die Studierenden mit uns gemeinsam ein Spiel mit Scratch programmiert. Sie haben dafür alle Befehle erklärt und am Ende konnte ich mein erstes, selbstgeschriebenes Spiel sogar erfolgreich ausprobieren. Nach einem Gruppenfoto und einer Feedbackrunde endete dann mein Girls‘Day im RZF.

Auch, wenn sich mein Traumberuf der Chirurgin durch diesen Tag im RZF nicht geändert hat, habe ich viele tolle Erfahrungen sammeln können. Alle RZF‘ler waren sehr nett und haben sich sehr viel Mühe gegeben, um uns einen tollen, abwechslungsreichen Tag zu bieten.

Ach ja, zum Abschluss gab es nicht nur eine Teilnahmeurkunde, sondern auch eine Tüte voller Informationsbroschüren und kleiner Geschenke … Ich kann den Girls‘Day im RZF auf jeden Fall weiterempfehlen.

Anna Krause

girls day museum