Nachruf auf Papst Franziskus

Mit großer Trauer und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Heiligen Vater Papst Franziskus, der am Hochfest der Auferstehung, am Morgen des Ostermontags, zum Ewigen Vater heimgekehrt ist. Wir blicken dankbar auf ein außergewöhnliches, richtungsweisendes Pontifikat zurück, vor allem auf die Menschenfreundlichkeit des Papstes, auf seine Nähe zu den Benachteiligten und auf seinen Mut, Reformen in unserer Kirche anzustoßen.
Wir werden des Heiligen Vaters in unseren Schulmessen im Gebet gedenken und empfehlen dieses Gebetsanliegen auch unseren Schülerinnen und ehemaligen Schülerinnen, den Eltern, dem Lehrerkollegium und allen Freunden des Gymnasiums Marienberg an.
Wir schließen uns dem Nachruf des Bischofes von Mainz, Peter Kohlgraf, an, der von 2009 bis 2012 an unserer Schule als Schulseelsorger gewirkt hat:
„Papst Franziskus ist tot. Ein einschneidender und trauriger Moment für mich. Und zugleich bin ich dankbar für diesen Papst. „Brüder und Schwestern! Guten Abend!“ So begann sein Pontifikat vor fast zwölf Jahren. Das war der Beginn einer ganz neuen Akzentsetzung in der Kirche. Erstmalig gab es mit dem verstorbenen Papst einen Argentinier, Jesuiten und Papst namens Franziskus. Neu war auch sein Stil: Vom Ende der Welt erlebte er sich vom Konklave als Bischof von Rom geholt. Und aus dieser Perspektive nahm er sowohl Themen als auch Regionen in den Blick, die zuvor nicht zentral im Blickfeld lagen. Als Kardinäle wählte er nicht selten Bischöfen aus Regionen, denen mittlerweile eine Bedeutung zugewachsen ist, die bisher nicht entsprechend beachtet wurde. In Einfachheit und Humor begegnete er unkompliziert seinen Mitmenschen. Er lebte schlicht in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Mit Sätzen wie „Wer bin ich ihn zu verurteilen?“ initiierte er eine offene Debattenkultur innerhalb der Kirche. Dass ihm die Suche nach einer angemessenen Rolle der Frauen innerhalb der Kirche ein Herzensanliegen war, zeigt sich etwa in der Vergabe von Verantwortung an Frauen wie Schwester Raffaella Petrini, die Papst Franziskus 2025 an die Spitze des Vatikanstaats stellte als auch in der Initiierung einer theologischen Kommission zum Frauendiakonat. Er wollte eine synodale Kirche, die sich, wenn es sein muss, verbeult zeigt und durchaus einem Feldlazarett gleicht, in dem für Menschen in ihrer Gebrochenheit oder sozialen Notlage gesorgt wird. Migration, Kapitalismuskritik und Einsatz für Frieden waren für ihn keine Randthemen. Seine Enzykliken Laudato Si’ und Fratelli tutti handeln zentral von seinem sozialen und ökologischen Engagement für eine Welt im Klimawandel und massiven ungerechten Zuständen. Dies alles zeugt von seinem Vertrauen auf einen Gott der Liebe, von dem er noch im Januar dieses Jahres beim Angelusgebet sprach. Mir persönlich ist die Begegnung mit ihm bei der Privataudienz 2022 und während der Ministrantenwallfahrt nach Rom letztes Jahr in lebendiger Erinnerung. Ein motivierender Mensch. Danke Papst Franziskus.“